Inzwischen hat sich in der Schule eine Art Corona-Normalität eingestellt. Man gewöhnt sich daran, dass das Schulgebäude  bis auf wenige Lehrkräfte und Bedienstete leer steht. Sogar die nachmittägliche musikalische Untermalung durch den Unterricht der Musikschule bleibt aus.

Das Reinigungspersonal nutzt diese Gelegenheit zu grundlegenden Reinigungen, kleinere Baustellen können störungsfrei betrieben werden

Dennoch vergeht kein Tag ohne neue Absprachen der erweiterten Schulleitung. Aktualisierte  Erlasse und Verordnungen müssen angepasst und umgesetzt werden. Die Anmeldung der neuen Fünftklässler*innen muss neu organisiert und vorbereitet werden. Weiter Wahlen, die normalerweise im laufenden Schulbetrieb in den Klassen durchgeführt worden wären, müssen nun online erfolgen und auch entsprechend vorbereitet und kommuniziert werden.

Für alle bedeutet dies eine weitreichende Umstellung.

Zusätzlich wird in allen Lerngruppen und in allen Fächern das „Lernen zu Hause“ umgesetzt. Diese durchaus nicht neue digitale Kommunikation stellt dennoch eine grundlegende Umstellung dar, da alle Rückmeldungen zeitverzögert erfolgen und die direkte Kommunikation überwiegend ausgesetzt ist. Auch wenn das Aufgabenmodul in IServ umfassend und zielführend eingesetzt wird, per Video konferiert wird und andere nun zulässige Messenger verwendet werden, fehlt die Klientel spürbar.

Zielführende menschliche Kommunikation, die möglichst fehlerfrei verlaufen soll, ist auf das direkte Gegenüber angewiesen und kann nur über eine begrenzten Zeitraum virtuell erfolgen. Zuviel wird nicht übermittelt, bleibt auf der Strecke und führt zu Missverständnissen.

Eltern erwarten zum Teil, dass der komplette Unterricht nun doch gefälligst per Videoschalte erfolgen könne. Die Möglichkeiten seien ja gegeben. Andere haben Sorge vor Überforderung der eigenen Kinder, die ja auch schließlich im eigenen Haushalt nun oftmals verstärkt mit anpacken müssten.

Die Schülerinnen und Schüler wiederum erwarten, dass ihnen unter diesen nicht selbst gewählten Umständen keine Nachteile entstehen, Leistungen trotzdem ordentlich zensiert werden und der Versetzung am Schuljahresende nichts im Weg steht. Schließlich habe der Kultusminister dies versprochen.

Und die Lehrkräfte erwarten, dass die digital gestellten Aufgaben ordnungsgemäß und im vorgegebenen Zeitrahmen bearbeitet und die Ergebnisse rückvermittelt werden, dass somit ein progressives Lernen möglich ist und Lerndefizite möglichst verhindert werden. Schließlich hat der Kultusminister dies ausdrücklich gefordert.

Und zu guter Letzt erwartet die Schulleitung, dass diese unterschiedlichen Erwartungen miteinander in Einklang gebracht werden, dass es wenig Irritation und möglichst keine Beschwerden gibt. Schließlich ist alles ausführlich, detailliert und verständlich kommuniziert worden.

Bisher kann man sagen: Alle machen ihre Sache ziemlich gut!

Natürlich gibt es Reibungsverluste, Missverständnisse und Unsicherheiten. Auf allen Seiten. Selbstverständlich gibt es Kritik. Diese führt aber oftmals weiter und zu guten Ideen.

Und es gibt auch Lob für den Einsatz und die Organisation, positive Rückmeldungen seitens der Schüler- und Elternschaft.

Wir befinden uns inzwischen in einer gefühlten Normalität, die in wenigen Tagen wiederum einer neuen Realität weichen muss.

Es kommen wieder Schülerinnen und Schüler ins Haus!

Es soll wieder ordnungsgemäßen Unterricht geben!

Wenn auch umschichtig, in halben Lerngruppen, unter verschärften Hygienemaßstäben und Abstandsvorgaben.

Inzwischen ist alles vorbereitet, sind die Räume entsprechend „entstuhlt“ und gereinigt worden, sind etliche Dutzend Meter bunten Klebebandes zur Wahrung des Abstands und Wegführung eingesetzt, Hinweisschilder geklebt und in den Toiletten Wschbecken gesperrt worden.

Es ist alles vorbereitet – und nun kommt es zu Nagelprobe. Wenn alle Vorbereitungen zielführende sind, wir einen ordnungsgemäßen Schulbetrieb ermöglichen und weitere Ansteckungen verhindern können, wird die Schulöffnung guten Gewissens weiter betrieben werden.

Und dies ist dringend nötig.

Nicht nur, um Lerninhalte zu vermitteln und eine ordnungsgemäße Versetzung zu garantieren. Sondern um den Schülerinnen und Schülern einen strukturierten Tagesablauf zu bieten. Um die Familien zu entlasten, die ihre Kinder nicht in die Notbetreuung geben können, auch wenn beide Elternteile arbeiten (müssen). Und um die Schüler*innen zu entlasten, die zu Hause jetzt zusätzliche Aufgaben zu bewältigen haben, eventuell auf ein Geschwisterkind aufpassen müssen.

Trotz der vielen Freiheiten, die man in den letzten Wochen auch genießen konnte – lange schlafen, spät arbeiten, Netflix sehen, zocken – die verordneten Einschränkungen sind die meisten inzwischen Leid und man sehnt sich wieder nach der vorherigen Normalität. Und zu der gehörte die Schule nun einmal dazu.

Wir sehen der vorsichtigen Öffnung des Schulbetriebs mit ein wenig Skepsis, aber auch mit großer Hoffnung entgegen.

Skepsis bezüglich des Einhaltens der wohl notwendigen Regeln. Aber mit großer Hoffnung auf ein weiteres Stück Normalität, wie wir sie kannten und gerne wieder zurückhaben würden.

Und wenn alles richtig, richtig gut geht, dann ist vielleicht sogar der ersehnte Urlaub im Sommer denkbar. Möglicherweise abgespeckt und angepasst, aber außerhalb der eigenen vier Wände und der eigenen Umgebung.

Wir können dadurch, dass wir Gesundheitsschutz und Bildungsauftrag in Einklang bringen, alle unseren Teil dazu beitragen, dass wir sukzessive, aber beständig zu einer neuen Realität finden.

Wie diese sich dann gestaltet, ist zurzeit allerdings noch ungewiss.

Bleiben Sie weiterhin gesund!

Ihr Michael Strohmeyer

 


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