Ein optimistischer Blick voraus….

Das neue Schuljahr startet für unsere Schule vielversprechend. Am heutigen Tage sind 133 Fünftklässler/innen aufgenommen worden und haben ihren ersten Tag an der neuen weiterführenden Schule verlebt. Mit weiteren Zugängen und wenigen Abgängen werden zurzeit damit 981 Schülerinnen und Schüler unterrichtet, was einem spürbaren Zuwachs zum letzten Schuljahr entspricht.

Die neuen Schülerinnen und Schüler werden sich schnell einleben und schon in der übernächsten Woche an der Projektwoche „Schule als Lebensraum“ teilnehmen. Seit einem Jahr geplant, werden in dieser Woche Aktionen im Innenraum und auf dem Außengelände stattfinden, in denen die Schülerinnen und Schüler ihre Schule so ausgestalten können, dass man sich gerne in ihr aufhält und sie zu einer lebenswerten und angenehmer Umgebung für viele Jahre wird. Schließlich verbringen alle, Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer und alle übrigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einen nicht unbeträchtlichen Teil des Tages und damit ihres Lebens in ebendiesem Gebäude bzw. seinem Umraum. Zur Präsentation der Ergebnisse und einem Rundgang sind alle Interessierte am Freitag, den 18.08.2017 zwischen 10.00 Uhr und 12.00 Uhr herzlich eingeladen.

Den Versetzungen und Pensionierungen des letzten Schuljahres stehen ungefähr in gleichem Umfang Neueinstellungen gegenüber, die im nächsten gymfo genauer dargestellt werden. Dennoch verlangt die Unterrichtsversorgung weiterhin die Beschäftigung von Vertretungslehrkräften, darunter bekannte und auch neue Gesichter. Letztendlich musste in diesem Schuljahr nur in einem Fach Unterricht gekürzt werden, auch wenn in den ersten Wochen gefühlt viel Unterricht vertreten wird, teilweise auch ausfällt. Aufgrund von aktuellen Erkrankungen und einem späterem Dienstantritt ist die reale Situation etwas angespannter als es die Papierform erwarten ließ. Im Gegenzug wird sich nach den Herbstferien ein leichter fachlicher Überhang ergeben, der eventuell Verschiebungen in einzelnen Lerngruppen notwendig macht.

 

… und ein kritischer Blick zurück.

Das alte Schuljahr ist mit einigen Aufregungen und auch Unmut seitens vieler Beteiligter zu Ende gegangen. Wer die örtlich Presse verfolgt hat, konnte dieser entnehmen, dass aufgrund unzulässiger Kommentare in der Abizeitung das diesjährige „Abichaos“ verboten wurde und im Schulgebäude nicht stattfinden konnte. Dass es dennoch auf dem Antonianger abgehalten wurde, war aus schulischer Sicht dann letztendlich ein tragfähiger Kompromiss, da die Abiturientinnen und Abiturienten zu ihrem Recht kamen und der Schulbetrieb nicht bzw. kaum gestört wurde. Für großes Unverständnis und Kritik hat allerdings die Verwendung eines Mottos („Trotz Verbot nicht tot“) gesorgt, welches mehr als zweideutig eingestuft werden muss, da es bekanntermaßen von einer Band mit rechtsextremen Hintergrund verwendet wurde. Das Album mit demselben Titel der Band Kraftschlag ist daher indiziert und eingezogen worden. Wer auf google nur die Wortkombination „trotz v…“ eingibt, erhält als ersten Eintrag den Link zur entsprechenden Wikipediaseite. Daher sind die Beteuerungen und Erklärungen diverser Jahrgangssprecher auch nicht überzeugend, dass das Motto willkürlich gewählt und ein politischer Bezug nicht impliziert gewesen sei. Wahrscheinlich ist die Wahl und Verbreitung des Mottos auf den Einfluss Einzelner, wenn nicht gar eines einzelnen Schülers zurückzuführen, der Jahrgang somit also überrumpelt und getäuscht worden. Der Schrecken nach Erkennen dieser Sachlage war auf allen Seiten groß. Ehemalige Kollegen haben sich über Leserbriefe geäußert, in gleicher Weise Schüler des Jahrgangs und Eltern.

Festzuhalten bleibt, dass durch diesen Vorfall, bei dem man nicht an einen Zufall glauben möchte, der gesamte Abschlussjahrgang in Misskredit gerät. Ein Jahrgang, der durch viele kritische Schülerinnen und Schüler gekennzeichnet ist, die in diversen Projekten bewiesen haben, dass sie rechtsstaatliche Funktionen und Verhaltensweisen verinnerlicht haben und die nachweislich nicht einen Deut Verständnis für nationalkonservative, nationalistische oder rechtsextreme Tendenzen haben.

Als Lehre müssen wir aus den Vorfällen ziehen, zukünftig im Vorfeld noch engere Absprachen zu treffen, noch eindeutiger Grenzen zu ziehen und darauf hinzuwirken, dass die Kontrollmechanismen auch innerhalb der Schülerschaft präsent sind und nachhaltig greifen. So hätte auch im Vorfeld der Unmut bezüglich der Abizeitung vermieden werden und die Verabschiedung des Jahrgangs noch stimmungsvoller gelingen können.

Ihr Michael Strohmeyer

Liebe Leserinnen und Leser,

nachdem in den letzten Randnotizen das Schuljahresende mit Abitur, unseren Neueinstellungen und Neuanmeldungen fokussiert wurde, müssen wir nunmehr einen weiten Blick nach vorne wagen. Inzwischen wirft die kommende Landtagswahl ihre Schatten voraus und somit auf die Schulen, denn die Parteien entdecken wieder ein beliebtes und wahlentscheidendes Thema: Die Bildungspolitik. „Besser lernen und Niedersachsens Zukunft gestalten!“ lautet der Titel eines 10-Punkte-Plans einer großen Volkspartei, der als eine Art Grundsatzprogramm die niedersächsische Bildungspolitik neu regeln möchte. Der Verfasser,  der künftige Bewerber um das Ministerpräsidentenamt, war von 2010 bis 2013 Kultusminister in Niedersachsen, muss also unbedingt als Fachmann gelten.

Von A, wie Anrechnungsstunden, bis Z, wie Zuwanderung, sind wesentliche Aspekte schulischer und beruflicher Bildung in diesem Grundsatzprogramm erfasst, werden kommentiert und teilweise neu strukturiert. Vieles liest sich gut, ist verständlich und nachvollziehbar, vieles ist durchaus sinnvoll. So z.B. auch die Forderung nach einer vernünftigen und vollständigen Unterrichtsversorgung. Diese liegt statistisch im Landesdurchschnitt deutlich unter 100 %, daher lautet die Forderung „mehr als 100 %“. Dem ist uneingeschränkt zuzustimmen – wenn denn diese „mehr-als-100-%“ auch sinnvoll erwirtschaftet werden.

Unterrichtsausfall wird es immer geben, da Lehrer/-innen krank werden, sich fortbilden oder auf Klassenfahrt gehen. Daher benötigt eine Schule, um 100 % Unterricht erteilen zu können, ein paar Prozent mehr an Unterrichtsversorgung, sonst fällt halt Unterricht aus! Dies ist seit Langem bekannt und auch wir hatten in diesem Schuljahr durchaus größere Probleme, Unterricht vollständig erteilen zu können. Dabei ist die Lösung eigentlich ganz einfach und wird von niemandem angezweifelt: Man bräuchte mehr Lehrerinnen und Lehrer bzw. eine bessere Unterrichtsversorgung, die rechnerisch über 100 % liegt.

Nun ist der Lehrer/-innenmarkt in Niedersachsen so gut wie leergefegt, steht mit G9 demnächst ein zusätzlicher Jahrgang bevor, der mit Lehrerinnen und Lehrern versorgt werden muss – der Engpass ist absehbar  und unausweichlich. Daher ist der ehemalige Kultusminister  wieder auf eine alte Idee verfallen, die sogenannten „Entlastungsstunden“ zu begrenzen. Jede Schule erhält über einen Berechnungsschlüssel eine gewisse Anzahl an Lehrerstunden, die für Sammlungstätigkeiten oder die Leitung eines Fachbereichs verwendet werden können. Ebenso für die Organisation von Austauschfahrten, die Administration des Netzwerks oder die Betreuung von Schülerwettbewerben und für vieles mehr, das nicht Unterricht im eigentlichen Sinne ist. Alle diese Dinge müssen getan werden, weil sie entweder notwendig oder dem Schulleben förderlich sind, eine ganzheitliche Bildung somit erst ermöglichen. Nun sollen laut dem 10-Punkte-Plan alle Lehrerstunden, „die nicht unmittelbar dem Unterricht zugutekommen“ auf den Prüfstand. Dazu gehören die eben beschriebenen Entlastungsstunden. Aber: Stunden, die dem Unterricht nicht unmittelbar zugutekommen, die gibt es gar nicht! Jede außerschulische Veranstaltung (auch für diese gibt es eine ganz geringe Entlastung!), jedes Projekt, jede Betreuung oder Beratung kommt dem Unterricht immer unmittelbar zugute, denn es wird mit dem oder der Lernenden gearbeitet, es wird eine Bindung geschaffen, die eine wesentliche Grundlage für die pädagogische Arbeit in Schule ist.

Gleiches gilt für notwendige organisatorische oder leitende Tätigkeiten, ohne die eine Schule schlicht nicht funktionsfähig wäre. Auch diese Tätigkeiten kommen dem Unterricht unmittelbar zugute, weil sie eine angemessene Unterrichtsqualität und die dafür notwendigen Rahmenbedingungen sicherstellen helfen.

Dieses erkennbare Dilemma zwischen einerseits Unterricht i.e.S.  und andererseits notwendigen Stundenreduzierungen oder gar Unterrichtsausfall formuliert das Grundsatzprogramm immerhin selbst, denn es wird auf der einen Seite „Vorfahrt für Unterricht!“, im gleichen Zug aber auch ein umfassendes Ganztagsangebot gefordert, welches naturgemäß auch aus Lehrerstunden erwirtschaftet wird. Beiden Forderungen ist unbedingt zuzustimmen, allerdings sollte man die Verantwortung dort belassen, wo sie bisher angesiedelt ist und wo sie hingehört, in der einzelnen Schule, und nicht einem funktionierendem System von außen überstülpen.

Statt also Pflichtunterricht gegen Bildungsangebote auszuspielen, müsste die Politik durch eine wie auch immer geartete Bildungsoffensive dafür Sorge tragen, dass der Lehrerberuf weiterhin attraktiv bleibt und genügend zukünftige Lehrerinnen und Lehrer ausgebildet werden. Dazu müssen die Rahmenbedingungen stimmen und den Belastungen angepasst werden, müsste in Gesundheitsfürsorge investiert und die tatsächliche Arbeitsbelastung endlich valide erfasst werden.

Von den Verbänden und aus den Schulen selbst gibt es genügend praktikable Vorschläge, wie dies gelingen kann und welche notwendigen Schlüsse man ziehen müsste. Die unbedingte Voraussetzung ist der offene Dialog mit den Beteiligten – ein 10-Punkte-Plan kann dafür eine Basis sein. 

In einer Feststellung kann man dem Grundsatzprogramm des Herrn Dr. Althusmann jedenfalls uneingeschränkt zustimmen: „Unsere Schulen brauchen Ruhe – und gute Lehrkräfte!“.

Für Letzteres sorgen die Schulen inzwischen immerhin eigenständig selbst, indem sie gute Lehrkräfte selbst einstellen, Ersteres erwarten wir zu Recht von der zukünftigen Bildungspolitik, ganz gleich, von welcher Partei sie bestimmt wird. 

In diesem Sinne: Schauen wir weiterhin genau hin.

Ihr Michael Strohmeyer

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